Unsere Behandlungsfelder

Sprachtherapie

Verständnis, Produktion, Grammatik

Grundsätzlich unterscheidet man die SPRACHE vom SPRECHEN.

Unter der Sprachentwicklung versteht man den Erwerb von Regeln des Lautsystems, des Wortschatzes, der Grammatik und der Textkompetenz. Sobald ein Kind das Licht der Welt erblickt, beginnt auch seine Sprachentwicklung. Das Kind lernt Dinge und Bedeutungen miteinander zu verknüpfen. Auf diese Weise eignet es sich ein großes Wissen an Sprachverständnis an – noch lange, bevor es in die eigentliche Produktion geht. Diese Entwicklung kann durch äußeren Einfluss, aber auch durch Erkrankungen blockiert werden.
Ein Hindernis im Verlauf der non-verbalen Entwicklung eines Kindes, beeinflusst die gesamte noch kommende aktive Sprachentwicklung.

Wichtig ist:

  • Seien Sie ein gutes Sprach-Vorbild!
  • Bieten Sie Ihrem Kind den nötigen Imput – es ist bereit und will lernen!
  • Gehen Sie gewissenhaft mit ärztlichen Untersuchungen um – nur ein Kind, dass physiologisch gesund ist, ist in der Lage von seine Umwelt zu lernen.
  • Kinder sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen ihre Umgebung. Alle Sinne werden eingesetzt – dies ist ein wichtiger Prozess der Sprachentwicklung.

Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung können sein:

  • 6-12 Monate → Kind plaudert kaum oder gar nicht vor sich hin
  • 12-18 Monate → Kind zeigt selten mit dem Finger, um dadurch zur Unterhaltung aufzufordern
  • 18-24 Monate → Kind kann keine 1-2 Wortsprache
  • 2-3 Jahre → Wortschatz und grammatikalische Fähigkeiten entwickeln sich nur langsam

Sollte Ihr Kind mit zwei oder mehreren Sprachen aufwachsen ist es wichtig, zunächst die Muttersprache zu analysieren: Zeigt sich das Kind hier altersgerecht, handelt es sich nicht um eine Sprachentwicklungsverzögerung.

WICHTIG: Haben Sie Vertrauen zu Ihrem Kinderarzt! Gehen Sie rechtzeitig und regelmäßig zu den U-Untersuchung! Hier kann Ihr Arzt bereits frühzeitig erkennen, ob ihr Kind sich altersgerecht entwickelt.

Sie haben Fragen zum Thema Sprachentwicklung? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne!

Sprechtherapie

Aussprache

Sprechstörungen können in jedem Alter auftreten. Die bekannteste Sprechstörung ist das Lispeln. Hier schiebt sich die Zunge durch die Zahnreihen, so dass der Ziellaut nicht mehr korrekt gebildet werden kann.

Dies ist aber nur eine von vielen möglichen Sprechstörungen.

Wörter sind falsch ausgesprochen, wenn:

  • Laute vertauscht, ersetzt oder ausgelassen werden
    (KANNE vs. TANNE, RABE vs. ABE, SCHIFF vs. FISCH)
  • Laute entstellt wiedergegeben werden (z.B. beim Lispeln)

Wichtig ist zu analysieren, ob der Patient den fehlgebildeten Laut nicht bilden (Motorik) oder nicht korrekt nutzen kann (Regelwissen). Mit Hilfe einer ausführlichen Diagnostik kann dies analysiert werden.

Nicht erkannte/behandelte Sprechstörungen können die Ursache einer Lese-/Rechtschreibschwäche (LRS) sein.

Wichtig:

  • Hörfähigkeit testen lassen
  • Sehfähigkeit testen lassen

Der Mensch lernt mit Hilfe seiner Sinnesleistungen. Sind diese eingeschränkt, nehmen wir unseren Gegenüber und uns selbst verzerrt/undeutlich war. Dies kann die Entwicklung des Sprechens enorm beeinflussen.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns!

Stimmtherapie

Haltung, Atmung, Resonanz
  • Ihre Stimme klingt heiser, rau und knarrend?
  • Bricht sie manchmal weg oder fehlt Ihnen die Kraft?
  • Sind Sie kurzatmig und leiden unter Verspannungen im Schulter und Halsbereich?
  • Haben Sie das Gefühl einen Kloß im Hals zu haben?

Das können alles Folgen einer funktionellen Dysphonie (Stimmstörung) sein. Diese entsteht durch einen Fehlgebrauch der Stimmlippen, ausgelöst durch eine verschleppte Kehlkopfentzündung, Stress, unphysiologischer Atmung, Fehlhaltung, eingeschränkter Kieferöffnung (...). Gerade als Sprechberufler ist man stets einer enormen Stimmbelastung ausgesetzt. Aber auch eine Großfamilie, laute Enkel, tägliches Sprechen gegen Umgebungslärm oder gar stimmbelastende Hobbies können zu einer Stimmstörung führen.

Auch Patienten mit organischen Veränderungen an den Stimmlippen oder nach Operationen (Intubationstrauma, Paresen) kommen zu uns in die Stimmtherapie.

Das Grundziel der Stimmtherapie ist es, den physiologischen Stimmgebrauch wieder herzustellen. Stimmlippen sind Muskeln, welche – im besten Fall – harmonisch schwingen und eine anstrengungsfreie Stimme erzeugen. Geraten diese Stimmlippen in ein Ungleichgewicht, so reicht es nicht aus, an Ort und Stelle zu arbeiten. Wir sehen den Körper mit seiner Funktion „Stimmgebung“ im Ganzen. Muskeln – koordiniert durch Atmung und Haltung – beeinflussen sich gegenseitig. Daher ist es für den Therapeuten wichtig, eine umfassende Anamnese zu erheben und seinen Patienten ganzheitlich zu betrachten.

Atmung – Haltung/Tonus – Stimmgebung sind die wichtigen Bausteine einer Stimmtherapie. Sie haben bereits seit längerem Stimmprobleme? Suchen Sie Ihren HNO-Arzt oder einen Phoniater auf – sie können Ihnen weiterhelfen.

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Myofunktionelle Therapie

Rund um den Mund

Die myofunktionelle Therapie hat das Ziel, eine Störung des Muskelungleichgewichts im Mund- und/oder Gesichtsbereich zu überwinden. Myofunktionelle Störungen können in jedem Alter vorkommen.

Merkmale einer myofunktionellen Störung:

  • kein Mundschluss
  • Speichel im Mundwinkel
  • Unkoordinierte Zungenbewegungen
  • Schlaffe Gesichtsmuskulatur / Einschränkung der Mimik
  • Mundatmung
  • Haltungsprobleme
  • Unterlippe verdickt/gerötet

Folgen einer Myofunktionellen Störung:

  • Zahnfehlstellungen
  • Artikulationsschwierigkeiten, verwaschene Aussprache
  • Nasalität
  • Kiefergelenksprobleme

In der Therapie werden gezielt physiologische Bewegungen der Zungen/Mund/Gesichtsmuskulatur angebahnt und trainiert.
Ein selbstständiges häusliches Training ist hierbei unvermeidlich. Nur durch hochfrequentes Training werden Muskeln trainiert und Bewegungsabläufe automatisch übernommen.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gerne!

Neurologie

Aphasie, Dysphagie, Dysarthrie, Apraxie

Logopäden behandeln Menschen jeden Alters mit Sprach- und Sprechstörungen. Ursachen für diese Störungen können neurologische Ereignisse, wie z.B. ein Schlaganfall, ein Schädelhirntrauma (...) oder degenerative neurologische Erkrankungen sein.
Häufigste Störungen nach einem neurologischen Ereignis sind:

  1. Aphasie
    1. Störung der Sprache, z.B. Wortfindungsstörungen
  2. Sprechapraxie
    1. Störung der Planung von Sprechbewegungen
    2. Wörter sind lautlich entstellt
    3. Große Anstrengung für den Patienten
  3. Dysarthrophonie
    1. Störung der Sprachmotorik und der Sprachkoordination
    2. Betroffen sind Artikulation, Stimmbildung und Sprechatmung
    3. Der Patient zeigt eine verwaschene, undeutliche Aussprache
  4. Kognitive Einschränkungen, die die Sprachproduktion behindern
    1. z.B. Störung der Merkspanne
    2. Beispiel Demenz
  5. Dysphagie
    1. Störung des Schluckaktes in einer oder allen 3 Phasen des Schluckens
    2. Gefahr einer Aspiration

Wir behandeln unsere neurologischen Patienten in der Praxis, kommen aber auch ins Pflegeheim oder zu Ihnen nach Hause. Letzteres muss ggfs. mit Ihrem Arzt abgestimmt werden.

LSVT

Lee Silverman Voice Treatment

Ein speziell für die Behandlung der Sprech- und Stimmstörungen von Patienten mit Parkinson-Erkrankung entwickeltes, wissenschaftlich erprobtes Therapieprogramm ist das LSVT© - Lee Silverman Voice Treatment.

Auch Patienten mit anderen neurologisch bedingten Erkrankungen (wie z.B. der Multiplen Sklerose) erzielten mit Hilfe dieses Therapiekonzeptes eine deutliche Verbesserung ihrer Stimmlautstärke und der Sprechfunktion. Durch ein hochfrequentes Training und ein damit einhergehender verbesserter Stimmbandschluss, erwirbt der Patient eine stabile Stimmgebung.

Die Methode, die von den amerikanischen Sprachtherapeutinnen L.O. Ramig und C. Mead im Jahre 1987 entwickelt und nach einer der ersten damit behandelten Patientinnen benannt wurde, unterscheidet sich von anderen Ansätzen dadurch, dass eine Verbesserung der Verständlichkeit der Sprache ausschließlich über das Erhöhen der Sprechlautstärke angestrebt wird. Nach dem Motto „All you need is loud“ werden in einem vierwöchigen Intensivprogramm regelmäßig Übungen zur Verbesserung der Stimmfunktion und Sprechlautstärke durchgeführt.

Die Therapie findet 4x pro Woche, insgesamt 4 Wochen lang statt. An therapiefreien Tagen übt der Patient selbst. Der Alltagstransfer wird mit Beginn der Therapie berücksichtigt und erfolgt ab dem ersten Tag.

Sie oder ihr Arzt haben Fragen zum LSVT-Konzept? Sprechen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne!

Lese-/Rechtschreibschwäche

Lese-/Rechtschreibtherapie

Die LRS – oder Lese/Rechtschreibstörung zeigt sich u.a. durch:

  • Auslassen, Verdrehen oder Hinzufügen von Wörtern oder Wortteilen
  • Langsame Lesegeschwindigkeit
  • Ersetzen/Vertauschen von Buchstaben, Silben, Wörtern
  • Langes Zögern beim Vorlesen
  • Gelesenes kann nicht wiedergegeben werden/es wird kein Sinn erkannt

Eine mögliche Ursache für die LRS können bereits Auffälligkeiten in der Sprach/Sprechentwicklung sein, die den Aufbau der Satzstruktur oder die Verarbeitung der Lautproduktion (Aussprache/regelwissen) betreffen.

Sollten Sie das Gefühl haben, Ihr Kind entwickelt sich im Bereich Lesen/Schreiben (vllt. sogar in Mathe?!) langsamer und mühsamer als andere Kinder – ACHTUNG! Zwingen Sie es nicht, pausenlos zu schreiben und zu lesen. Ihr Kind soll nicht die Freude verlieren. Suchen Sie sich einen Ansprechpartner Ihres Vertrauens (Arzt, Lehrer, Logopäde...) und lassen Sie sich beraten.

Sprechen Sie uns an – wir helfen Ihnen gerne weiter!

Workshops

Individuelle Angebote
  • Sie sind Sprechberufler?
  • Ihre Stimme ist Ihr Kapital?
  • Sie fragen sich, was Sie mit einer kraftvollen Stimme noch alles erreichen könnten?

Sprechen Sie uns an!
Wir bieten:

  • Einzelcoaching in der Praxis
  • Workshops an Ihrem Arbeitsplatz

  • Sie sind Erzieher/in?
  • Tag ein Tag aus beschäftigen Sie sich mit dem Thema Entwicklung?
  • Das Thema Mehrsprachigkeit lässt viele Fragen unbeantwortet?
  • Manchmal möchten Sie gerne einfach mehr tun
  • Die Individualität macht es Ihnen schwer?

Sprechen Sie uns an!
Wir bieten:

  • Workshoptage in Ihrer Einrichtung
  • LEARNING BY DOING – wir arbeiten in der Gruppe mit den Kindern, Sie sind aktiv dabei
  • Vor- und Nachbesprechungen mit den beteiligten Erziehern
  • Selbstreflektion und Feedback
  • Für die Zeit nach dem Workshop: Material für die Einzel- und Gruppenförderung